Schwer zu leiden hatte die Gemeinde in den Unglücksjahren 1806/07, als Preußen von Napoleon besiegt und gedemütigt wurde. Es mußten hohe Lieferungen an Roggen, Hafer, Heu, Stroh sowie Bargeld aufgebracht werden. Außerdem wurden die Bauern gezwungen, sogenannte „Kriegerfuhren“ zu machen. Sie mußten dem Heere Proviant nachfahren. Drückend und lästig wirkte sich die lange Einquartierung aus. Nach dem Einzug der Franzosen durchs Hiller Moor kamen mehrere Soldaten ums Leben; das Moor vermochte die Last der Truppe nicht zu tragen. Napoleon gründete nach dem Tilsiter Frieden (1807) das Königreich Westfalen und ernannte seinen Bruder Hieronymus zu dessen König, Die wehrfähigen Söhne wurden zum Dienst unter der französischen Fahne ge- zwungen und die gesamte Verwaltung nach französischem Muster eingerichtet. Das Kirchspiel Hartum sammelte zur „ freiwilligen“ Anleihe 2775 Franc. 1811 wurde eine Mobiliar-, Tür- und Fenstersteuer eingeführt und das Salz mit einem sehr hohen Aufschlag belegt. Die einzelnen Kirchspiele teilte man in Mairien ein. Zum Mairen von Hartum wurden Martin Friedrich Kleine und später Dietrich Christiani ernannt.
Den Zug Napoleons nach Russland mußten auch einige Nordhemmer Jungen mitmachen, u.a. ein Sohn der Familie Finke Nr. 28. Dieser kehrte nach Jahren mit Riechmann aus Hahlen aus dem fernen Spanien, wohin sie das Schicksal verschlagen hatte, zurück. Man nannte die Familie Riechmann daraufhin Spanier, später Spangs. Während deutsche Soldaten in Russland für Napoleon starben, seufzte die Heimat unter dem Druck der Fremdherrschaft. Im Jahre 1813 hatte das Kirchspiel Hartum zu liefern: 36 Scheffel Weizen, 236 Scheffel Roggen, 985 Scheffel; Hafer, 400 Zentner Heu, 25 Schock Stroh, 25 Kühe, 5 Pferde und 8155 Taler. Für jene kargen Zeiten waren das enorme Leistungen.
Jeromes Verschwendungssucht zerrüttete die Finanzen des Königreichs aufs ärgste und untergrub seinen Wohlstand. Steuern wurden erhöht, erzwungene Anleihen und Kontributionen jeder Art eingeführt. Von Jahr zu Jahr wurde der Zustand schlimmer.

Noch verhaßter war die Konskription. Jeder Untertan war ihr vom 20. bis 25. Lebensjahr unterworfen, doch fanden die Aushebungen nur nach Bedarf statt, auch gab es Exemtionen, und die Stellvertretung war gestattet. Besaß auch Jerome keine hervorragenden Feldherrneigenschaften, so war doch sein militärischer Ehrgeiz groß; er liebte es, glänzende Paraden abzuhalten, bekümmerte sich auch persönlich um die Soldaten. Aber so schmuck sich die Soldaten in ihren Uniformen ausnahmen, so ungern trugen sie diese. Sie wollten dem Fremdling nicht dienen und sich den Interessen Napoleons nicht unterwerfen.